ISS-Kommando wechselt von Russland zu USA

Inmitten schwerster Spannungen zwischen Russland und dem Westen angesichts des Ukraine-Kriegs hat ein russischer Kosmonaut das Kommando über die Internationale Raumstation (ISS) an einen US-Kollegen übergeben. Der bisherige Kommandant Anton Schkaplerow übergab das Amt heute bei einer offiziellen Zeremonie an Bord der Raumstation an seinen US-Kollegen Thomas Marshburn, wie Livebilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten.

Für die Zeremonie hatte sich die gesamte Crew versammelt. Auch wenn die Menschen auf der Erde „Probleme“ hätten, bleibe die ISS ein „Symbol der Kooperation“, sagte Schkaplerow bei einer kurzen Ansprache. Marshburn bedankte sich. Es sei eine „Ehre und ein Privileg“ für ihn, Kommandant der ISS zu werden. Danach gab es zahlreiche Umarmungen.

Schkaplerow sollte morgen mit seinem Kosmonauten-Kollegen Pjotr Dubrow und dem US-Astronauten Mark Vande Hei an Bord einer russischen Sojus-Raumkapsel zur Erde zurückkehren. Spekulationen, dass Vande Hei aufgrund der Spannungen nicht mit dem russischen Sojus-Raumschiff zur Erde zurückfliegen könnte, hatten beide Seiten vehement zurückgewiesen.

Marshburn war im November gemeinsam mit seinen US-Kollegen Raja Chari und Kayla Barron sowie dem deutschen Astronauten Matthias Maurer zur ISS gekommen. Seit dem 18. März sind zudem auch noch die drei Russen Oleg Artemjew, Denis Matwejew und Sergej Korssakow an Bord.