Credit Suisse soll Ex-Premier hoch entschädigen

Die Credit Suisse steht nach einer Prozessniederlage auf den Bermudas vor hohen Entschädigungszahlungen. Ein Gericht entschied gestern, dass dem ehemaligen georgischen Premierminister Bidzina Iwanischwili und seiner Familie von einer lokalen Lebensversicherungstochter der Schweizer Großbank Schadenersatz in Höhe von „deutlich über 500 Millionen Dollar“ (456 Mio. Euro) zustehe. Die Bank will berufen.

Iwanischwili habe wegen langjährigen Betrugs durch einen ehemaligen Kundenberater der Credit Suisse darauf Anspruch. Die Bank habe nicht genug dagegen unternommen, so das Gericht. Eine genaue Summe wurde zunächst nicht genannt.

Der Berater wurde bereits 2018 von einem Genfer Gericht wegen Betrugs, Fälschung und kriminellen Missmanagements zu fünf Jahren Haft und zur Zahlung von Schadenersatz in Höhe von rund 130 Millionen Dollar verurteilt. Vor dem Gericht auf den Bermudas wurden zivilrechtliche Klagen verhandelt, die auf den Erkenntnissen aus dem Strafprozess gegen den ehemaligen Kundenberater basierten.

Das Urteil ist ein weiterer herber Schlag für die Credit Suisse, der im vergangenen Jahr vor allem der Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos und eine überteuerte Übernahme einen Verlust von 1,6 Milliarden Franken (1,56 Mrd. Euro) eingebrockt hatte.