Becker will Verbleib seiner Wimbledon-Trophäen nicht kennen

Tennislegende Boris Becker hat nach eigenen Angaben keine Ahnung, wo sich ein Teil seiner Trophäen, auch aus Wimbledon, befindet. Er besitze viele Pokale und Erinnerungsstücke aus seiner 15-jährigen Tenniskarriere, aber einige fehlten, sagte der 54-Jährige heute den Geschworenen im Gericht Southwark Crown. Sollte er sie wiederfinden, würde er sie sofort übergeben.

Die Staatsanwaltschaft wirft Becker vor, in einem Insolvenzverfahren in seiner Wahlheimat Großbritannien Vermögenswerte unterschlagen und Informationspflichten nicht eingehalten zu haben. Dabei geht es auch um neun Trophäen und Medaillen, darunter zwei von Beckers Wimbledon-Pokalen und eine Olympiagoldmedaille.

Dem Gericht sagte der dreimalige Wimbledon-Sieger, ihm seien die Trophäen nicht so wichtig gewesen. Eine von ihnen, den President’s Cup, habe er seiner Mutter geschenkt. Ihm sei es vor allem um den Titel gegangen, sagte Becker weiter. Inzwischen bedauere er das: „Heutzutage wünschte ich, ich hätte sie, um sie meinen Kindern zu zeigen.“

Pokale brachten mehrere hunderttausend Euro

Zur Begleichung von Beckers Schulden wurden auch einige seiner Pokale und Medaillen versteigert, sie brachten laut seinem Verteidiger „etwas um die 700.000 Pfund“ ein. Das sind rund 827.000 Euro. Becker startete nach eigenen Angaben mehrere Aufrufe, um die fehlenden Trophäen zu finden. Unter anderem seien große Tennisverbände, Ruhmeshallen und Museen kontaktiert worden, aber Becker sagte, er sei „heute immer noch nicht in der Lage“ zu sagen, wo sie seien.