Belästigungsprozess: Juan Carlos will Berufung einlegen

Der frühere spanische König Juan Carlos wird gegen die Entscheidung eines Londoner Gerichts, ihm die Immunität zu verweigern, Berufung einlegen. Das kündigten die Anwälte des 84-Jährigen gestern vor dem Londoner High Court an, an dem eigentlich der Prozess gegen den Ex-Monarchen wegen einer Belästigungsklage seiner früheren Geliebten Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn beginnen sollte. Richter Matthew Nicklin vertagte daraufhin das Verfahren auf den 8. Juli.

König Juan Carlos von Spanien
AP/Esteban Felix

Bis dahin sollte die nächsthöhere Instanz über den Antrag entschieden haben. Das Londoner High Court hatte die Forderung des Ex-Monarchen auf Einstellung des Verfahrens zurückgewiesen. Juan Carlos sei „kein ‚Souverän‘ oder ‚Staatschef‘ mehr“ und genieße daher keine Immunität, entschied das Gericht. Nun muss die nächsthöhere Instanz über den Berufungsantrag entscheiden.

Sayn-Wittgenstein-Sayn hat Juan Carlos in London auf Schadenersatz wegen Belästigung verklagt. Sie wirft dem 84-Jährigen unter anderem „verdeckte und offene Überwachungsmaßnahmen“ nach dem Ende ihrer Beziehung vor. Der Ex-Monarch, der in Abu Dhabi lebt, ließ die Vorwürfe „auf das Schärfste“ zurückweisen.