„Inverse Renditekurve“ bei US-Staatsanleihen

Erstmals seit zweieinhalb Jahren übersteigt die Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihen diejenige der zehnjährigen. Die kürzer laufenden Bonds rentierten gestern bei 2,453 Prozent und die länger laufenden bei 2,398 Prozent.

Der Renditeabstand, im Fachjargon Spread genannt, zwischen den Schuldtiteln mit diesen Laufzeiten dient als Indikator für die Gesundheit einer Volkswirtschaft. Werfen die kürzer laufenden Titel mehr ab als die länger laufenden, sprechen Fachleute von einer „inversen Renditekurve“.

Möglicher Vorbote einer Rezession

Eine „inverse Renditekurve“ gilt als Vorbote einer Rezession, weil Investoren baldige Zinserhöhungen erwarten, die die Konjunktur abwürgen. In den vergangenen Tagen war bereits der Spread zwischen den fünf- und 30-jährigen Titeln ins Minus gerutscht.

Stan Shipley, Anlagestratege bei der Investmentbank Evercore ISI, warnte allerdings davor, die Entwicklung der Spreads überzubewerten. Die Rendite der zweijährigen T-Bonds steige nur so stark, weil die US-Notenbank bei ihren Zinserhöhungen aufs Tempo drücken müsse. Im Februar lag die Teuerungsrate mit 7,9 Prozent auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren.