Schoah-Überlebende: Schallenberg betont Verantwortung

Außenminister Alexander Schallenberg und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (beide ÖVP) haben heute im Rahmen ihres Israel-Besuchs einige Holocaust-Überlebende aus Österreich getroffen.

Nach der Begrüßung durch den neuen Botschafter Nikolaus Lutterotti betonte Schallenberg die Verantwortung Österreichs. Er stehe hier „mit großem Respekt und großer Bescheidenheit“, sagte der Außenminister, das sei nicht selbstverständlich.

Staatsbürgerschaften für Nachkommen der Überlebenden

Schallenberg erinnerte daran, dass „damals zu viele Österreicher am Heldenplatz gestanden sind, zu viele Österreicher haben weggeschaut“. Mittlerweile habe sich das aber geändert. So habe er am Vortag fünf Staatsbürgerschaften an Nachkommen von Holocaust-Überlebenden überreicht.

Seit der Gesetzesänderung vor zwei Jahren seien schon 5.000 Anträge zur Staatsbürgerschaftsverleihung für Nachkommen von aus Österreich vertriebenen Jüdinnen und Juden, die in Israel wohnen, positiv erledigt worden. „Heute sind die Beziehungen zwischen Österreich und Israel so gut wie noch nie“, betonte der Außenminister, die bilateralen Beziehungen müssten aber weiter so gestärkt werden, dass es kein Zurück mehr geben könne.

Weitere Unterstützung aus Österreich

Auch ihre Großmutter und Urgroßmutter seien im Holocaust gestorben, sagte Hannah Lessing, die Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.

Lessing betonte, dass die Überlebenden der Schoah in Israel weiter mit Unterstützungszahlungen des Nationalfonds bei Pflegegeld und Pensionen rechnen könnten. Außerdem sei die Deckelung, dass es maximal drei Auszahlungen pro Person geben dürfe, aufgehoben worden, so Lessing.