Südkorea meldet erfolgreichen Start von Feststoffrakete

Südkorea hat heute den ersten erfolgreichen Start einer Feststoffrakete gemeldet. Die Regierung sprach von einem wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer Weltraumüberwachung inmitten der wachsenden Feindseligkeit mit Nordkorea.

Der Start erfolgte sechs Tage nach dem nordkoreanischen Test einer ballistischen Interkontinentalrakete. Die in Südkorea gebaute Feststoffrakete setzte eine Satellitenattrappe im Weltraum ab, wie das Verteidigungsministerium in Seoul mitteilte.

Schneller und billiger

Dem Ministerium zufolge verkürzen Feststoffraketen die Startzeiten, haben einfachere Strukturen und sind billiger in der Entwicklung und Herstellung als Raketen mit Flüssigtreibstoff. Nach Angaben des Ministeriums wird Südkorea in Kürze einen Spionagesatelliten mit einer Feststoffrakete in die Umlaufbahn bringen.

Südkorea verfügt derzeit über keine eigenen militärischen Aufklärungssatelliten und ist bei der Überwachung strategischer Einrichtungen in Nordkorea auf US-Spionagesatelliten angewiesen.

Nordkorea setzte nach Einschätzung des südkoreanischen Militärs bei seinem jüngsten Raketentest ein älteres Raketenmodell ein. Anders als von Pjöngjang behauptet sei nicht die neu entwickelte „Monsterrakete“ Hwasong-17 abgefeuert worden, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums.

Die Geheimdienste Südkoreas und der USA seien vielmehr zu dem Schluss gelangt, dass es sich um eine Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-15 gehandelt habe.