UNO-Konferenz für Afghanistan mit Spendenaufruf

Für lebensrettende Hilfsmaßnahmen in Afghanistan wollen die Vereinten Nationen heute bei einer Geberkonferenz um 4,4 Milliarden US-Dollar (rund 4 Mrd. Euro) bitten. Der Bedarf an humanitärer Hilfe für die Bevölkerung im laufenden Jahr hat sich den UNO-Berechnungen zufolge im Vergleich zu 2021 verdreifacht. Die virtuelle Konferenz wird gemeinsam mit Katar, Großbritannien und Deutschland ausgerichtet.

Auch Vertreterinnen und Vertreter der afghanischen Zivilgesellschaft sollen zu Wort kommen. Die Konferenz wird von den jüngsten Einschränkungen für Mädchen und Frauen durch die regierenden Taliban überschattet.

Laut UNO sind 24,4 Millionen Menschen in Afghanistan auf humanitäre Hilfe angewiesen, um zu überleben. Das entspricht fast 60 Prozent der Bevölkerung. Die Hälfte der Menschen im Land ist den Angaben zufolge mit Hunger konfrontiert. Mit den Hilfsgeldern sollen Nahrung, die Gesundheitsversorgung, Bildung und Unterkünfte sowie andere Schutzmaßnahmen für gefährdete Menschen finanziert werden.

Im Zuge des internationalen Truppenabzugs, des Zusammenbruchs der international unterstützten Regierung und der Machtübernahme der Taliban im August 2021 ist die Wirtschaft laut UNO um knapp ein Drittel geschrumpft. Entwicklungshilfe wurde gestrichen. Die Reserven der afghanischen Zentralbank sind eingefroren. Bisher hat noch kein Land der Welt die Taliban-Regierung anerkannt.