Brexit beschädigt Wirtschaft der Falklandinseln schwer

Der Brexit hat die Wirtschaft der Falklandinseln schwer in Mitleidenschaft gezogen. Grund sind vor allem die Zölle, die nun für Importe aus dem britischen Überseegebiet im Südatlantik fällig werden, wie die Regierung in Stanley der dpa auf Anfrage mitteilte. „Beim Brexit gibt es nach aktuellem Stand keine Vorteile für die Falklandinseln. Es gibt jedoch eine Reihe von Herausforderungen“, so die Regierung.

Die EU war bis zum britischen Austritt aus der Gemeinschaft der größte Markt für Fisch- und Fleischprodukte sowie Wolle und andere Agrarprodukte von den Inseln. Fischereiexporte machten mehr als 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.

„Wir exportieren zwar weiterhin Fischereierzeugnisse in die EU, hauptsächlich Tintenfische, aber diese Exporte sind jetzt weniger rentabel“, hieß es. Auf Fischereiprodukte erhebt die EU nun sechs bis 18 Prozent Zoll.

Noch schwieriger sieht es für den Fleischexport aus – hier liegt der EU-Zoll nach Angaben aus Stanley bei durchschnittlich 42 Prozent. „Die sehr hohen Zölle auf unsere Fleischexporte haben zum Verlust des Marktes geführt, da es angesichts der von uns exportierten Mengen einfach nicht mehr rentabel ist, in die EU zu exportieren.“

Ärger über Wirtschaftsfolgen überschattet Gedenktag

Großbritannien war zum 1. Jänner 2021 aus der EU-Zollunion und dem Binnenmarkt ausgetreten. Zwar sorgt ein umfassendes Abkommen auch weiterhin für weitgehend zollfreien Handel. Allerdings sind die Falklandinseln von dem Handels- und Kooperationsabkommen ausgenommen.

Der Ärger über die wirtschaftlichen Folgen könnte das Gedenken zum 40. Jahrestag des Falklandkrieges überschatten. Die Inseln rund 650 Kilometer vor der südamerikanischen Küste waren am 2. April 1982 von Argentinien besetzt und nach einem kurzen, blutigen Krieg von britischen Truppen zurückerobert worden. Argentinien beansprucht die Eilande noch immer, die dort Malvinas genannt werden.