RBI: Prüfung zu Russland wird dauern

Die Raiffeisen Bank International (RBI) geht davon aus, dass ihre Prüfung über die Aktivitäten in Russland eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird. „Eine Bank ist keine Würstelbude, die man in einer Woche zusperren kann“, sagte RBI-Chef Johann Strobl heute auf der Jahreshauptversammlung.

Die österreichische Bank prüft derzeit alle strategischen Optionen für die russische Tochter bis hin zu einem Rückzug aus dem Land.

Aufsichtsratschef Erwin Hameseder bezeichnete die RBI und die gesamte Raiffeisen-Bankengruppe als robust aufgestellt mit einer „ausgezeichneten“ Liquiditätsausstattung. Das Jahr 2022 werde aber „wohl das forderndste Jahr seit dem Bestehen der RBI sein“, kündigte er an. „Wir werden einen langen Atem brauchen.“

In der Ukraine seien die meisten Filialen weiterhin geöffnet, und die Bank könne weiterhin die wichtigsten Bankdienstleistungen anbieten. „Es geht um die Verfügbarkeit über die Konten, den Zugang zu Bargeld, über Ansprechpersonen“, sagte Strobl. Das gelinge unter „sehr schwierigen, unvorstellbaren Bedingungen“. „Die Mitarbeiter arbeiten teilweise aus Kellern, aus U-Bahn-Stationen, aus Tiefgaragen“, sagte Strobl. Den Kunden habe man ein freiwilliges Moratorium angeboten.