456.000 Impfnachweise nicht aufgefrischt, 600.000 bald ungültig

456.000 Menschen in Österreich haben bisher die Gültigkeit ihrer CoV-Impfnachweise auslaufen lassen und sich keine weitere Impfung geholt. 600.000 „Grüne Pässe“ laufen zudem in den kommenden Monaten ab, sollte bei den Betroffenen keine Genesung oder weitere Immunisierung hinzukommen, teilte das Gesundheitsministerium heute mit.

Eine Lösung für auslaufende Boosterimpfungen bei noch fehlender Empfehlung für einen Viertstich gibt es noch nicht. Bisher sind 185 Grundimmunisierungen – also Zertifikate von Menschen, die dreifach geimpft oder Genesen und dann zweifach geimpft wurden – ausgelaufen.

Die Boosterkampagne war im Herbst des Vorjahres groß angelaufen, die Drittstiche sind derzeit 270 Tage lang gültig. Bis Ende März sind 455.735 erste Impfserien (zwei Impfungen oder Genesung und eine Impfung) abgelaufen, mit 1. Mai werden es ca. 600.000 weitere erste Impfserien sein, sollten sich die Betroffenen nicht den Drittstich holen oder sich mit dem Virus infizieren.

Noch keine Empfehlung für vierte Impfung

„Aktuell gibt es keine allgemeine Empfehlung für eine vierte Impfung“, wurde im Ministerium betont. Laut Anwendungsempfehlungen des Nationalen Impfgremiums (NIG) ist eine Viertimpfung derzeit nicht zugelassen, und es liegen auch wenige Daten dazu bei immunkompetenten Personen vor.

Das NIG hält aber weiters fest: „Unter Berücksichtigung der epidemiologischen Situation mit hohen täglichen Fallzahlen und hoher Viruszirkulation kann Hochrisikopersonen (z. B. immunsupprimierte Personen) und Personen ab 65 Jahren, bei denen ein kürzeres Anhalten des Impfschutzes zu erwarten ist, frühestens ab sechs Monaten nach der dritten Impfung nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt oder die Ärztin und auf persönlichen Wunsch (off-label) eine weitere Impfung angeboten werden.“