NATO-Staaten gaben Milliardensummen zusätzlich aus

Die NATO-Staaten haben im vergangenen Jahr fast 1,18 Billionen US-Dollar (etwa 1,06 Billionen Euro) für Verteidigung ausgegeben. Im Vergleich zu 2020 entsprach das einem Anstieg um 5,8 Prozent, wie aus einem heute veröffentlichten Bericht von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hervorgeht. Dem westlichen Verteidigungsbündnis gehören insgesamt 30 Länder aus Europa und Nordamerika an.

Zum Vergleich: Das Verteidigungsbudget Russlands wurde vom Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS) zuletzt auf gerade einmal 62,2 Milliarden US-Dollar (56 Mrd. Euro) geschätzt. Auch die Ausgaben Chinas lagen mit 207,3 Milliarden US-Dollar (186 Mrd. Euro) deutlich niedriger.

„Neue sicherheitspolitische Realität“

IISS-Experten warnen allerdings davor, die Zahlen als Argument zu nehmen, bei den Verteidigungsausgaben wieder auf die Bremse zu treten. Ihnen zufolge bekommen Länder wie Russland und China dank anderer Kostenstrukturen vergleichsweise viel Schlagkraft aus dem investierten Geld. Auch Stoltenberg warnte mit Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine: „Wir sind mit einer neuen sicherheitspolitischen Realität konfrontiert.“

Rechnet man die Ausgaben der USA heraus, stiegen die Verteidigungsausgaben der NATO-Staaten vergangenes Jahr sogar um 11,6 Prozent. Das ist relevant, da die Vereinigten Staaten schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine immer wieder mehr Anstrengungen der Bündnispartner gefordert hatten.

Mit 811 Milliarden US-Dollar (729 Mrd. Euro) gaben die USA 2021 mehr als doppelt so viel Geld für Verteidigung aus wie alle anderen 29 NATO-Partner zusammen. Mit 3,6 Prozent hatten sie auch den mit Abstand höchsten Anteil der Verteidigungsausgaben an der nationalen Wirtschaftsleistung.