Gericht zeigt Bilder und Tonaufnahmen vom Bataclan-Anschlag

Im Prozess zu den Pariser Anschlägen von 2015 hat das Gericht auf Wunsch von Opferangehörigen Tonaufnahmen der Terrornacht im Konzertsaal Bataclan vorgespielt. Zudem wurden etwa 30 Bilder von dem Anschlagsort gezeigt. Mehrere Angehörige hätten den Gerichtssaal verlassen, berichteten AFP-Journalisten. Bei den dschihadistisch motivierten Anschlägen am 13. November 2015 waren 130 Menschen getötet worden.

Das Gericht spielte Auszüge einer zweieinhalbstündigen Aufnahme eines Diktiergeräts, das die Ermittler am Tatort gefunden hatten. Dabei war anfangs noch das Konzert der Gruppe Eagles of Death Metal zu hören, das dann von Schüssen unterbrochen wurde.

Dann sind auf der Aufnahme Angst- und Schmerzensschreie zu hören. Eine der Geiseln ruft den Sicherheitskräften zu: „Sie haben Sprengstoffwesten, kommen sie nicht, sonst sprengen sie alles in die Luft.“ Zu hören sind auch die Sicherheitskräfte, die den befreiten Geiseln zurufen: „Laufen, laufen, laufen“ und „Hände hoch“.

„Notwendig“

Es sei nötig, den Tatort zu zeigen, auch wenn es schmerzhaft sei, hatte der Anwalt Jean-Jacques Delas zuvor betont. „Das konfrontiert die Angeklagten mit der Wirklichkeit ihrer Tat“, sagte er. Andere Anwälte hatten sich gegen das Zeigen der Bilder und das Vorspielen der Tonaufnahmen ausgesprochen, um die Angehörigen zu schützen.

In der vergangenen Woche war erstmals das einzige noch lebende Mitglied der Terrorkommandos, Salah Abdeslam, zu den Anschlägen verhört worden. Abdeslam verweigerte jedoch weitgehend die Aussage. Er wies lediglich die Einschätzung zurück, dass er seinen Sprengstoffgürtel aus Feigheit nicht gezündet habe.