Rücktritt von Südtiroler Landesrat Widmann gefordert

Im seit Wochen tobenden Streit in der regierenden Südtiroler Volkspartei (SVP) aufgrund der SAD-Affäre rund um diverse Abhörprotokolle haben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Parteiobmann Philipp Achammer gestern versucht, wieder Geschlossenheit herzustellen.

Die SVP-Parteileitung sprach sich in einer Sitzung für den Rückzug von einigen Politikern bzw. Politikerinnen der Partei aus. So entsprach das Gremium einer Forderung Kompatschers nach Rücktritt von Landesrat Thomas Widmann.

Keine Abstimmung

Abstimmung habe es in der Parteileitung aber keine gegeben, hieß es auf der Internetplattform Stol.it. Widmann waren von Kompatscher bereits die (Gesundheits-)Kompetenzen in der Landesregierung entzogen worden. Das Parteiurgestein, mittlerweile Landesrat ohne Portefeuille, weigerte sich aber bis dato, die Regierung zu verlassen.

Widmann hatte sich in den Abhörprotokollen abschätzig über Kompatscher geäußert, indem er zitiert wurde: „Wir haben noch nie so einen schwachen Landeshauptmann gehabt, noch nie einen, der so viel Schaden für das Land gemacht hat.“

Kurswechsel bezüglich Widmann

Die SVP-Spitzen Achammer und Kompatscher hatten bereits am Montag in einem gemeinsamen Statement vor der Presse, das wenig Gemeinsamkeit offenbart hatte, Rücktritte in die verschiedensten Richtungen und von verschiedensten SVP-Protagonisten verlangt. Diese Forderungen wurden nun von der Parteileitung nachvollzogen.

Der Rückzug von Widmann als Landesrat müsse umgesetzt werden – „das hat das Gremium gutgeheißen“, berichteten die beiden gestern Abend bei einer weiteren gemeinsamen Pressekonferenz nach der Sitzung. Am Montag hatte Achammer noch in Bezug auf Widmann gemeint, eine andere Lösung zu bevorzugen.