Erster Hilfskonvoi seit Monaten in Tigray eingetroffen

In der äthiopischen Krisenregion Tigray ist gestern der erste Hilfskonvoi seit drei Monaten eingetroffen. 13 Lastwagen seien „sicher“ in der Regionalhauptstadt Mek’ele angekommen, teilte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Lieferung umfasst nach UNO-Angaben mehr als 500 Tonnen Lebensmittel für die Menschen in Tigray, die „am Rande des Verhungerns“ stünden.

Die äthiopische Regierung und die in Tigray regierende Rebellengruppe TPLF hatten vergangene Woche nach rund 17 Monaten militärischen Konflikts eine Einstellung der Kampfhandlungen verkündet. Allerdings stellten beide Seiten Forderungen auf. Addis Abeba verlangte von der TPFL, sich aus Gebieten in den Nachbarregionen zurückzuziehen.

Die Rebellen forderten wiederum „konkrete Maßnahmen“ für humanitäre Hilfe und deren Abkopplung von politischen Streitfragen. Beide Seiten bezichtigten sich gegenseitig, notwendige Hilfslieferungen zu blockieren.

Die humanitäre Lage in der nördlichen Region Tigray ist nach UNO-Angaben katastrophal. Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen, doch seit Dezember hatten keine humanitären Hilfslieferungen die Region erreicht. Hunderttausende sind vom Hunger bedroht.