Vor Ungarn-Wahl: Demo für Ukraine und gegen Orban

Bei Regenwetter haben rund 1.000 Menschen heute Nachmittag in Budapest ihre Solidarität mit der Ukraine demonstriert und zugleich gegen die Russland-Politik des ungarischen rechtsnationalen Premiers Viktor Orban protestiert. Zu den Rednern der von der Facebook-Gruppe „Eine Million für die Freiheit der Ukraine“ organisierten Aktion gehörten ungarische und ukrainische Künstler, berichtete das Onlineportal 24.hu.

Rednerinnen und Redner aus der Ukraine berichteten über die Grauen und Opfer des blutigen Krieges von Wladimir Putin in der Ukraine. „Wenn schon aus dem Mund von Orban kein einziges Wort des Mitgefühls kam, so gedenken wir hier der Opfer mit einer Schweigeminute“, betonte Peter Juhasz, Organisator der Demonstration.

Der ungarische Künstler Bela Pinter forderte von Orban, er solle endlich seinen „Pfauentanz“ beenden und klare Position zu Putin beziehen. Orban solle das russische Gas „nicht mit unserer Seele und Ehre bezahlen“, forderte Pinter.

In den Nachrichten des Staatsfernsehens sei die Pro-Ukraine-Demonstration als eine „Pro-Kriegs-Demonstration“ dargestellt worden, berichtete das Onlineportal Telex.hu.

Gelegs (ORF) zu Orbans Wahlchancen

Unter dem Namen ‚In Einheit für Ungarn‘ haben sich insgesamt sechs sehr verschiedene Parteien zusammengeschlossen: Zu dieser Allianz gehört die rechte Jobbik-Partei ebenso wie die linken Sozialdemokraten und Grünen. Sie alle eint ein Ziel: Einen vierten Wahlsieg in Folge von Premier Orban am Sonntag zu verhindern.

Ungarn entscheiden über mögliche fünfte Amtszeit für Orban

Die Ungarinnen und Ungarn wählen morgenein neues Parlament. Die Fidesz-Partei von Ministerpräsident Orban steht dabei erstmals seit zwölf Jahren einer geeinten Opposition gegenüber. Der Ausgang gilt auch wegen des Krieges im Nachbarland Ukraine als ungewiss. Allein das Wahlrecht bevorzugt aber Fidesz stark.