UNO: Zweimonatige Waffenruhe im Jemen gestartet

Im Jemen hat gestern eine zweimonatige Waffenruhe begonnen. „Ab heute Abend müssen alle offensiven Militäraktionen am Boden, in der Luft und auf See aufhören“, erklärte der UNO-Sondergesandte Hans Grundberg. Ihr Beginn fällt mit dem Auftakt des islamischen Fastenmonats Ramadan zusammen.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen und das von Saudi-Arabien geführte Militärbündnis hatten sich am Freitag auf eine zweimonatige Waffenruhe verständigt. Bei Zustimmung aller Parteien kann sie auch verlängert werden.

Hafensperre wird gelockert

Beide Seiten einigten sich zudem darauf, dass 18 Tanker in den Hafen von Hodeida einlaufen und bestimmte kommerzielle Flüge am Flughafen von Sanaa starten und landen dürfen. Derzeit sind nur UNO-Flüge am Flughafen der von den Huthi-Rebellen kontrollierten Hauptstadt zugelassen. Die Konfliktparteien wollen zudem über die Öffnung von Straßen in einigen Landesteilen sprechen, um die Bewegungsfreiheit der Menschen zu verbessern.

Größte humanitäre Katastrophe weltweit

Frühere Waffenruhen hatten nicht lange gehalten. Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. In dem Konflikt wurden nach UNO-Angaben bereits rund 380.000 Menschen getötet, Millionen weitere mussten flüchten. Die UNO betrachtet die Krise im Jemen als größte humanitäre Katastrophe weltweit.