USA überstellen Guantanamo-Häftling nach Algerien

Nach annähernd 20 Jahren Haft haben die USA einen Gefangenen aus dem Lager Guantanamo nach Algerien überstellt. Es handle sich um den algerischen Staatsbürger Sufiyan Barhoumi, teilte das US-Verteidigungsministerium gestern mit.

Er sei 2002 wegen des Vorwurfs der Verschwörung mit der Islamistenorganisation al-Kaida in das Lager auf der US-Militärbasis auf Kuba gebracht worden. Seine Inhaftierung sei nicht länger erforderlich, hieß es.

Noch 37 Inhaftierte

In Guantanamo sitzen nach US-Angaben nun noch 37 von einst bis zu 800 Gefangenen ein. Sie werden dort teils seit knapp zwei Jahrzehnten ohne Gerichtsverfahren oder Anklage festgehalten. Das Gefängnis war von den USA eingerichtet worden, um ausländische Verdächtige im Zusammenhang mit den Anschlägen in den USA vom 11. September 2001 mit rund 3.000 Toten festzusetzen. Die USA machen ein Netzwerk der al-Kaida für die Anschläge verantwortlich. Guantanamo wurde dabei zum Sinnbild der einst exzessiven „Kampf gegen den Terror“-Politik der USA, die nach den Anschlägen vom damaligen Präsidenten George W. Bush eingeleitet wurde.

Die Insassen des Lagers waren Bedingungen ausgesetzt, die nach Angaben von Kritikerinnen und Kritikern den Tatbestand der Folter erfüllten.