Pakistan: Misstrauensvotum gegen Regierungschef gestoppt

In Pakistan spitzt sich die Regierungskrise zu. Der stellvertretende Parlamentspräsident stoppte heute ein Misstrauensvotum gegen Regierungschef Imran Khan. Die geplante Abstimmung verstoße gegen die Verfassung, erklärte er. Khan selbst erklärte im Fernsehen, er habe den Präsidenten um die Auflösung des Parlaments gebeten. Er rief die Bevölkerung dazu auf, sich auf vorgezogene Neuwahlen vorzubereiten.

Die Opposition kündigte unterdessen nach Angaben ihres Anführers Bilawal Bhutto Zardari einen Eilantrag beim Verfassungsgericht gegen die Absetzung des Misstrauensvotums an. Zudem werde die Opposition einen Sitzstreik im Parlament beginnen.

Der 69-jährige Khan sieht sich in Pakistan wachsender Kritik wegen der wirtschaftlichen Lage ausgesetzt. Zudem hat sein wichtigster Verbündeter die Regierungskoalition verlassen. Die Oppositionsparteien hatten den früheren prominenten Kricketspieler aufgefordert, bereits vor dem heute geplanten Misstrauensvotum zurückzutreten.

Kahn hatte zuletzt den USA vorgeworfen, seinen Sturz zu betreiben. Er sprach von einer ausländischen Verschwörung, durch die er entmachtet werden sollte. Nach den Äußerungen kam es zu mehreren antiamerikanischen Protesten. Die Regierung in Washington wies die Vorwürfe zurück.