EU: „Gräueltaten“ in Region Kiew untersuchen

Die EU will nach Angaben von Ratspräsident Charles Michel die Untersuchung von „Gräueltaten“ der russischen Armee in Vororten von Kiew unterstützen. Michel zeigte sich heute im Onlinedienst Twitter „erschüttert“ über Bilder aus dem ukrainischen Ort Butscha und sprach von einem „Massaker“. Die EU werde bei der „Sammlung der notwendigen Beweise für die Verfolgung vor internationalen Gerichten“ helfen, kündigte er an.

Nach dem Rückzug der russischen Armee aus dem Kiewer Vorort Butscha wurden dort nach Behördenangaben 280 Menschen in Massengräbern beerdigt. Die Straßen der durch die Kämpfe stark zerstörten Kleinstadt seien mit Leichen übersät, so Bürgermeister Anatoly Fedoruk. Die Kapazitäten der drei städtischen Friedhöfe würden nicht ausreichen.

AFP-Reporter berichteten, dass zahlreiche Toten zivile Kleidung getragen hätten. Sie sahen auf einer einzigen Straße in Butscha mindestens 20 Leichen liegen.

Kiews Bürgermeister Witali Klitschko sprach von Kriegsverbrechen und „Völkermord“. „Das, was in Butscha und anderen Vororten von Kiew passiert ist, kann man nur als Völkermord bezeichnen“, sagte er der „Bild“. „Es sind grausame Kriegsverbrechen, die (Russlands Präsident Wladimir, Anm.) Putin dort zu verantworten hat.“