Staatsanwältin: 410 Leichen bei Kiew gefunden

Nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem Großraum Kiew sind 410 Leichen in dem Gebiet gefunden worden. Das sagte die Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa gestern im ukrainischen Fernsehen. Fachleute hätten bereits 140 Tote gerichtsmedizinisch untersucht.

Dabei habe man zunächst nur in die Städte Butscha, Irpin und Hostomel gelangen können, sagte Wenediktowa gestern Abend. Innenminister Denys Monastyrsyj erklärte, Hunderte Zivilisten seien getötet worden. Die genaue Zahl könne noch nicht genannt werden, auch weil erst Minen in den Gebieten geräumt werden müssten.

Explosionen in Odessa und Cherson

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigte Russland in einem Interview indes des Genozids. Auch Rufe nach schärferen Sanktionen mehren sich. Russland will angesichts des Vorwurfs von Kriegsverbrechen im ukrainischen Butscha für Montag eine Sitzung des UNO-Sicherheitsrats einberufen.

Augenzeugen berichteten indes über mehrere Explosionen in der Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine. Örtliche Medien meldeten weitere Explosionen in der von russischen Truppen besetzten Stadt Cherson und in Ternopil im Westen der Ukraine.

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