Gewessler skeptisch zu völligem Verzicht russischen Gases

Umwelt- und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat sich heute skeptisch zu einem völligen Verzicht auf Gas aus Russland – wie das etwa die baltischen Staaten verkündet haben – gezeigt.

Es fehlten angesichts der Bilder aus der Ukraine und des schrecklichen Angriffskrieges des russischen Präsidenten Wladimir Putin auch ihr die Worte, sagte sie. Die Abhängigkeit von Rohstoffimporten aus Russland werde nun so schmerzlich bewusst wie nie zuvor.

„Österreich ist in überproportionalem Ausmaß abhängig von russischen Erdgaslieferungen“, warnte sie. Der Anteil liege bei 80 Prozent, wobei dieser in der Vergangenheit nicht reduziert, sondern sogar erhöht worden sei. Die Ausgangssituation sei schwierig, auch weil Österreich über keinen Meereszugang verfüge, etwa für Flüssigerdgas (LNG).

„Jetzt geht es darum, alles zu tun, damit wir unabhängig werden von russischen Importen und – das steht hinter dem Konflikt – von fossilen Energien insgesamt“, sagte Gewessler. Die Europäische Union habe einen Rahmen vorgeschlagen, nämlich bis 2027 die Abhängigkeit zu reduzieren: „Das wird nur in einem starken Schulterschluss gehen.“