Schanghai: Positiv getestete Kinder werden von Eltern getrennt

In Schanghai wächst der Ärger über die harten CoV-Maßnahmen. Nach den strengen chinesischen Regeln wird jeder Infizierte, selbst wenn er keine oder nur leichte Symptome hat, von nicht infizierten Menschen isoliert. Das betrifft auch Kinder, die positiv getestet wurden, deren Familienmitglieder aber negativ sind, wie Schanghais Gesundheitsbehörden nun bestätigten.

Infizierte Kinder unter sieben Jahren werden in staatlichen Gesundheitszentren behandelt, wie Wu Qianyu von der städtischen Gesundheitskommission sagte. Ältere Kinder oder Teenager müssten sich in – weniger komfortablen – Quarantänezentren isolieren.

Scharfe Kritik von Eltern

Eltern haben sich in Onlinenetzwerken vielfach über dieses Vorgehen beschwert. „Eltern müssen ‚Bedingungen‘ erfüllen, um ihre Kinder zu begleiten? Das ist absurd, es sollte ihr grundlegendstes Recht sein“, schrieb ein Nutzer auf der Plattform Weibo. „Wenn ich ein Elternteil wäre, würde ich mich absichtlich anstecken, um mein Kind begleiten zu können“, schrieb ein anderer Nutzer.

Die Behörden in Schanghai halten aber trotz der Kritik an dem Vorgehen fest. Es sei ein wesentlicher Bestandteil der „Präventions- und Kontrollmaßnahmen“ gegen das Virus, sagte die Behördenvertreterin Wu. Angesichts der sich rasch verbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus gerät die chinesische Regierung mit ihrer Null-Covid-Strategie zunehmend unter Druck. In Schanghai und anderen Städten ist schon seit Tagen Verärgerung über die harten Lockdown-Maßnahmen spürbar.