Musk startete Umfrage zu Redigierknopf auf Twitter

Tech-Milliardär Elon Musk greift nach seinem großangelegten Einstieg bei Twitter eine alte Forderung vieler Nutzer und Nutzerinnen auf: die Möglichkeit, Tweets nachträglich zu ändern. Nutzer und Nutzerinnen können sich in einer von Musk aufgesetzten Twitter-Umfrage dazu äußern, ob sie einen Redigierknopf wollen. Nach den ersten Stunden lag die Zustimmung gestern bei rund 75 Prozent.

Die nicht repräsentative Umfrage hat zwar keine direkten Konsequenzen, doch die eben erworbene Beteiligung von 9,2 Prozent sichert Musk automatisch mehr Gehör beim Twitter-Management. Twitter ging auf die jahrelangen Forderungen nach einer Redigiermöglichkeit nie ein.

Derzeit kein aktiver Einfluss auf Twitter

Der Chef des Elektroautoherstellers Tesla hält sich bisher bedeckt dazu, was er mit dem Einstieg beim Kurznachrichtendienst erreichen will. Dass die Beteiligung bei der US-Börsenaufsicht SEC mit dem Formular „13G“ gemeldet wurde, bedeutet zugleich, dass Musk zumindest vorerst keinen aktiven Einfluss auf die Geschäftspolitik von Twitter oder einen Sitz im Verwaltungsrat anstrebt.

Für solche Fälle hätte er das ausführlichere Formular „13D“ ausfüllen müssen. Die Twitter-Aktie sprang gestern dennoch um gut 27 Prozent in die Höhe.

Spitze gegen Musk

Twitter-Chef Parag Agrawal erlaubte sich eine dezente Spitze gegen seinen neuen größten Anteilseigner. Agrawal retweetete Musks Befragung mit den Worten: „Die Konsequenzen dieser Umfrage werden bedeutend sein. Bitte stimmen Sie sorgfältig ab.“

Mit diesem Satz hatte Musk vor einigen Tagen Twitter-Nutzer und -Nutzerinnen nach deren Meinung über die Redefreiheit bei dem Dienst gefragt, bevor er seinen Einstieg bekanntgab.