Südafrika setzt Alarmplan aus

Nach 750 Tagen hat Südafrika seinen nationalen Covid-19-Alarmplan ausgesetzt. In einer Fernsehrede an die Nation begründete Präsident Cyril Ramaphosa gestern die Maßnahme mit gesunkenen Infektionszahlen. Ein Coronavirus-Hilfsfonds soll allerdings vorerst ebenso wie bestimmte Vorsichtsmaßnahmen in Kraft bleiben – etwa das Tragen von Masken in geschlossenen Räumen.

Nach den jüngsten offiziellen Zahlen hatte Südafrika noch 685 tägliche Neuinfektionen bei zwei Todesfällen. Zum Vergleich: Österreich registrierte zuletzt im 7-Tage-Schnitt täglich knapp 20.000 Neuinfektionen.

Südafrika als zahlenmäßig am schwersten von der Covid-Pandemie betroffenes Land Afrikas hatte am 15. März 2020 seinen fünfstufigen Alarmplan („state of desaster“) wegen steigender Infektionszahlen verhängt, der zu Beginn einen strengen Lockdown vorsah. Die Beschränkungen hatten eine verheerende Auswirkung auf Afrikas zweitgrößte Volkswirtschaft, die auch unter chronischen Stromengpässen leidet.

Ramaphosa hatte zudem Strukturreformen in Aussicht gestellt, um die angeschlagene Wirtschaft nach den Folgen der Coronavirus-Restriktionen neu aufzubauen. Südafrika befand sich vor der Pandemie in einer Rezession und hat eine Arbeitslosenquote von offiziell 35,3 Prozent.