Zeitung: Video von tödlichen Schüssen auf Radfahrer in Butscha

Die „New York Times“ hat heute Videoaufnahmen von der Tötung eines Zivilisten durch russische Soldaten veröffentlicht. Die Luftbilder zeigten, wie ein Zivilist sein Fahrrad durch Butscha schiebe und beim Erreichen eines Straßenecks durch Schüsse aus den Türmen zweier russischer Schützenpanzer getötet wird, berichtete die Zeitung.

Das Video von Ende Februar stamme vom ukrainischen Militär und sei von der Zeitung unabhängig verifiziert worden. Die Leiche des Mannes sei schließlich nach dem Abzug der russischen Truppen an exakt jener Stelle gefunden worden, die auch im Video zu erkennen ist.

Satellitenbilder veröffentlicht

Schon am Vortag hatte die „New York Times“ Satellitenbilder aus Butscha veröffentlicht. Deren Datumseinblendungen zeigen, dass sich die Überreste mehrerer Menschen bereits Mitte März auf Straßen befanden – also noch vor dem Abzug russischer Truppen. Die Todesursache der Menschen sei daraus allerdings nicht klar ersichtlich, hieß es weiter.

Auf später veröffentlichten Videos war zu sehen, dass drei der Menschen neben Fahrrädern lagen. Bei einigen waren die Hände zusammengebunden. Die am Wochenende nach dem Abzug russischer Truppen bekanntgewordenen Gräueltaten sorgen international für Entsetzen.

Die Ukraine macht für das Massaker das russische Militär verantwortlich, das die Stadt bis vor Kurzem besetzt hatte. Moskau bestreitet das und behauptet, es handle sich um eine Inszenierung. Die russischen Truppen hätten Butscha am 30. März verlassen, aber die Körper wirkten, als seien die Menschen erst danach gestorben, so das Verteidigungsministerium am Sonntag.

Recherchen widerlegen russische Aussagen

Angesichts des russischen Dementis sollen internationale Fachleute nun untersuchen, ob es sich bei Butscha um Kriegsverbrechen handelt. Doch mehrere Recherchen legen schon jetzt nahe, dass die Behauptungen Russlands nicht wahr sein können.

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