EU-Boykott russischer Kohle greift wohl erst Mitte August

Das geplante EU-Embargo gegen den Import russischer Kohle wird Reuters-Angaben zufolge wahrscheinlich erst ab Mitte August greifen, einen Monat später als zunächst angedacht. Vertreter der EU-Staaten dürften einem solchen Embargo vermutlich noch heute zustimmen. Nach früheren Angaben der EU-Kommission könnte Russland dadurch Einnahmen von vier Milliarden Euro im Jahr verlieren.

Die Brüsseler Behörde hatte zunächst eine dreimonatige Abwicklungsphase für laufende Verträge vorgesehen, wie aus einem Reuters vorliegenden Dokument hervorgeht. Damit hätte Russland nach der Verkündung der Strafmaßnahmen noch bis Mitte Juli Kohle in die EU exportieren können. Diese Abwicklungsphase sei nun auf vier Monate ausgedehnt worden, sagte laut Reuters eine mit der Sache vertraute Person.

Hinter der nun im Raum stehenden verlängerten Abwicklungsphase steht den Angaben zufolge eine Initiative aus Berlin. Deutschland sei unter den EU-Staaten Hauptimporteur russischer Kohle und brauche mehr Zeit für die Umstellung, berichtete Reuters.