Kaum Interesse an gewidmeten Medizinstudienplätzen

Ab dem kommenden Studienjahr darf laut Universitätsgesetz eine bestimmte Anzahl an Medizinstudienplätzen für Aufgaben im öffentlichen Interesse reserviert werden. Trotz des von vielen Seiten kommenden Rufes etwa nach mehr Kassenärztinnen und Kassenärzten am Land gab es daran allerdings kaum Interesse. Einzig das Bundesheer sicherte sich zehn Studienplätze an der Med-Uni Wien.

Insgesamt gibt es für das kommende Studienjahr 1.850 Studienplätze an den öffentlichen Universitäten. Bis zu fünf Prozent dürfen davon „für Aufgaben im öffentlichen Interesse“ vergeben werden – nötig ist dafür eine Festschreibung in der Leistungsvereinbarung der jeweiligen Uni. Möglich wäre es also zum Beispiel, eine bestimmte Zahl an Plätzen an die Verpflichtung zu binden, eine gewisse Zeit als Kassenarzt oder als Arzt in einem öffentlichen Spital zu arbeiten.

Bundesländer kooperieren mit Privatunis

Außer dem Heer habe aber niemand Interesse an den gewidmeten Studienplätzen angemeldet, hieß es aus dem Bildungsministerium gegenüber der APA. Als Kandidaten wären etwa Bundesländer und Kassen infrage gekommen, die immer wieder mehr Studienplätze fordern, um die Ärzteversorgung vor allem auf dem Land zu sichern.

Zumindest die Länder setzen zum Teil stattdessen auf die Kooperation mit Privatunis. So gab etwa kürzlich die Steiermark bekannt, über drei Jahrgänge hinweg die Studiengebühren für 20 Studierende an der Sigmund Freud Privatuniversität in Wien zu übernehmen, wenn diese nachher zehn Jahre für die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft arbeiten. Ein ähnliches Modell gibt es schon länger im Burgenland, das Studierenden Plätze an der Danube Private University in Krems (NÖ) finanziert.