Gedenkfeier zu Befreiung von KZ Buchenwald vor 77 Jahren

In der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar wird heute mit einer Gedenkfeier an die Befreiung des einstigen NS-Konzentrationslagers vor 77 Jahren erinnert. Erstmals seit Beginn der Coronavirus-Pandemie werden dazu wieder KZ-Überlebende unter anderem aus Israel, Polen und Rumänien erwartet.

Teilnehmen wird laut Gedenkstätte auch die Holocaust-Überlebende Anastasia Gulej aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrem Land nach Deutschland fliehen konnte. Neben den ehemaligen Häftlingen Naftali Fürst aus Israel und Vasile Nussbaum (Rumänien) wird der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, eine Rede halten.

Gedenkstätte lud Russland-Vertreter aus

Vertreter und Vertreterinnen der Regierungen Russlands und von Belarus hat die Gedenkstätte ausgeladen. Grund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, bei dem auch der Vizepräsident des Buchenwald-Häftlingskomitees, Boris Romantschenko, durch russische Bomben getötet wurde.

Ins Lager Buchenwald hatten die Nazis 280.000 Menschen aus ganz Europa deportiert, rund 56.000 wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten und medizinischen Experimenten. Am 11. April 1945 befreiten US-Truppen das Lager. Tausende Häftlinge waren zuvor noch auf Todesmärschen ums Leben gekommen.