OSZE-Mitarbeiter in Donezk festgenommen

Die selbst ernannte „Donezker Volksrepublik“ erhöht den Druck auf die administrativen Reste der formal mit 31. März beendeten Sonderbeobachtungsmission (SMM) der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE): Nachdem laut einem russischen Medienbericht ein lokaler Mitarbeiter der Mission in Donezk festgenommen worden war, forderten die prorussischen Behörden der Region die OSZE gestern kategorisch zur Einstellung aller Aktivitäten bis Ende April auf.

„Donezker Strafverfolger haben einen lokalen Mitarbeiter der Sonderbeobachtungsmission festgenommen, dem ‚gesetzwidrige Handlungen‘ vorgeworfen werden“, schrieb das russische Onlinemedium Wojennoje Obosrenije (Militärische Schau). Am wahrscheinlichsten sei, dass er „seinen westlichen Kuratoren“ Informationen zukommen habe lassen, erläuterte das Medium.

Ein informierter Diplomat in Wien bestätigte der APA die Festnahme. Laut öffentlichen Quellen handelt es sich bei der Person um einen langjährigen Mitarbeiter der Mission, der insbesondere für Sicherheitsfragen zuständig war.

Neben der OSZE-Sonderbeobachtungsmission sei der Ukrainer in der Vergangenheit aber auch für das Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR) der OSZE tätig gewesen, schrieb die ehemalige österreichische SMM-Mitarbeiterin Ingrid Gössinger am Sonntag auf Facebook. Gössinger erklärte, dass der Betreffende bereits am 1. April festgenommen worden sei. In Wojennoje Obosrenije war am Sonntag hingegen vom „vergangenen Freitag“ und somit vom 8. April die Rede.