Infolge des russischen Angriffskrieges wird sich die Wirtschaftsleistung der Ukraine heuer laut einer Prognose der Weltbank fast halbieren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde im Vergleich zum Vorjahr um rund 45 Prozent einbrechen, teilte die Weltbank gestern mit.
Die Organisation schränkte jedoch ein, dass „das Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs“ von „der Dauer und der Intensität des Krieges“ abhängen werde.
Im Jänner, also vor Beginn des Krieges Ende Februar, hatte die Weltbank in einer Prognose für die Ukraine noch ein Wirtschaftswachstum von rund drei Prozent erwartet.
„Verheerende“ Auswirkungen
„Viele Aspekte der ukrainischen Wirtschaft brechen zusammen“, erklärte die Weltbank. Die Auswirkungen von Krieg, Flucht und Vertreibung auf die Armut in der Ukraine würden wahrscheinlich ebenfalls „verheerend sein“, hieß es.
Gemessen an der statistischen Armutsgrenze von 5,50 US-Dollar pro Tag für Länder mit vergleichbarem Einkommen dürfte der Anteil der ukrainischen Bevölkerung, der in Armut lebt, von 1,8 Prozent auf 19,8 Prozent hochschnellen, warnte die Weltbank.
Sofortige Unterstützung nötig
„Das Ausmaß der vom Krieg ausgelösten humanitären Krise ist erschütternd“, sagte die für Europa und Zentralasien zuständige Vizepräsidentin der Weltbank, Anna Bjerde. Die Ukraine brauche „sofort massive finanzielle Unterstützung“, forderte Bjerde.