Im ukrainischen Mariupol sind zwei humanitäre Helfer von Caritas International getötet worden. Die beiden ukrainischen Mitarbeiter sowie eine hilfesuchende Person seien bei einem Raketenangriff auf ein Caritas-Gebäude getötet worden, so das Auslandshilfswerk der deutschen Caritas heute.
„Der Tod von Zivilisten und humanitären Helfern, die sich vorbehaltlos für andere eingesetzt haben, macht uns sprachlos“, so der Leiter von Caritas International, Oliver Müller.
Hilfe geht weiter
Den Angaben zufolge gingen die Hilfen trotz der Gefahren weiter, auch in umkämpften Städten wie Kramatorsk, Saporischschja und Kiew. Im Mittelpunkt der Hilfen stehe die Versorgung von Alten, Kranken und Kindern, die von den Auswirkungen des Krieges besonders stark betroffen seien.
In der Ukraine seien aktuell landesweit rund 1.000 Caritas-Mitarbeitende und viele Freiwillige im Einsatz.
Ukrainische Armee bereitet sich auf „letzte Schlacht“ vor
Die letzten ukrainischen Streitkräfte in Mariupol gehen von einer Eroberung der Hafenstadt durch die russischen Angreifer in den kommenden Stunden aus. „Heute wird wahrscheinlich die letzte Schlacht sein, da die Munition zur Neige geht“, erklärte die 36. Marinebrigade der ukrainischen Streitkräfte. Die Armeeführung in Kiew erwartet nach eigenen Angaben zudem „sehr bald“ eine Großoffensive der russischen Streitkräfte im Osten des Landes.
Die ukrainischen Soldaten seien von der russischen Armee „zurückgedrängt“ und „umzingelt“ worden, sagte die Brigade aus Mariupol. „Alle Infanteristen sind getötet worden, und die Feuergefechte übernehmen jetzt Artilleristen, Flugabwehrkanoniere, Funker, Fahrer und Köche. Sogar das Orchester.“
Von den verbliebenen Soldaten sei die Hälfte verwundet. „Niemand will mehr mit uns kommunizieren, weil wir abgeschrieben wurden“, erklärten die Soldaten weiter. Die Eroberung werde „den Tod für einige von uns und Gefangenschaft für den Rest“ bedeuten.