WTO: Welthandelswachstum könnte sich 2022 halbieren

Das Wachstum des Welthandelsvolumens könnte sich nach Einschätzung der Welthandelsorganisation (WTO) wegen des Krieges in der Ukraine in diesem Jahr halbieren. Der russische Einmarsch habe nicht nur eine humanitäre Krise „immensen Ausmaßes“ ausgelöst, sondern auch der Weltwirtschaft einen „schweren Schlag“ versetzt, hieß es in einem heute veröffentlichten Bericht der Organisation.

Langfristig bestehe wegen des Konflikts das Risiko, dass die Weltwirtschaft in Blöcke zerfalle. Die Fachleute verweisen darauf, dass Europa der größte Importeur von Waren sowohl aus Russland als auch der Ukraine ist. Dementsprechend werde auch Europa wirtschaftlich am stärksten getroffen.

Dramatisch werde es aber am ehesten in Afrika und im Nahen Osten: „Die ärmeren Länder sind durch den Krieg besonders gefährdet, da sie im Vergleich zu den reicheren Ländern einen größeren Teil ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben“, hieß es in dem Bericht. Ausbleibende Lieferungen an Getreide und anderen Nahrungsmitteln würden die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse in die Höhe treiben. So sei mit einem Preisanstieg von 50 bis 85 Prozent für Weizen zu rechnen.