Sri Lankas Premier warnt vor Rückkehr zu Bürgerkrieg

Inmitten von anhaltenden Protesten hat Sri Lankas Premierminister Mahinda Rajapaksa sein Land vor der Rückkehr zu Bürgerkriegszeiten gewarnt. „Weist die parlamentarische Demokratie nicht zurück und geht nicht zurück in die dunklen Tage“, sagte er gestern in einer im Fernsehen übertragenen Rede mit Blick auf den 26 Jahre andauernden Bürgerkrieg, der 2009 endete.

Damals kämpften Rebellen der tamilischen Minderheit in dem mehrheitlich singhalesisch-buddhistischen Land für eine unabhängige Heimat. Der Krieg wurde durch das Militär beendet. Mehr als 100.000 Menschen starben.

Rajapaksa war damals Präsident. Neben ihm wird auch sein Bruder, der heutige Präsident Gotabaya Rajapaksa, für den brutalen Militäreinsatz gegen die Aufständischen verantwortlich gemacht. Die Brüder wurden anschließend als Kriegshelden bei der singhalesisch-buddhistischen Mehrheit gefeiert.

Seit Wochen gibt es landesweit immer wieder Proteste. Die Menschen fordern Rücktritte des Präsidenten und des Premierministers sowie Neuwahlen. Zuletzt gab es auch kleinere Demonstrationen für die Regierung, die mit den Protesten gegen die Regierung zusammenstießen.

Auf dem Inselstaat südlich von Indien gibt es täglich stundenlange Stromausfälle, es fehlt der Treibstoff, die Preise für Lebensmittel sind stark gestiegen und in den Krankenhäusern gehen die Medikamente aus. Das Land ist stark verschuldet und braucht dringend US-Dollar, um Treibstoff, Gas, Lebensmittel und Medikamente zu importieren. Sri Lanka hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) um finanzielle Unterstützung gebeten.