USA vs. Indien: Keine Annäherung bei Russland-Beziehungen

Die USA und Indien haben bei einem Spitzentreffen keine Annäherung in der Frage der Beziehungen zu Russland wegen des Ukraine-Krieges erreicht. „Es ist wichtig, dass alle Länder, insbesondere diejenigen, die Einfluss“ auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin haben, ihn „drängen, den Krieg zu beenden“, sagte US-Außenminister Antony Blinken nach dem virtuellen Gipfel von US-Staatschef Joe Biden mit dem indischen Regierungschef Narendra Modi.

Anders als Biden verurteilt Modi den Einmarsch Russlands in das Nachbarland nicht komplett. Der indische Premierminister bezeichnete die Lage in der Ukraine lediglich als „sehr besorgniserregend“. Er erklärte seine Unterstützung für die russisch-ukrainischen Verhandlungen, die Washington wiederum mit Skepsis beobachtet.

Während der US-Präsident laut dem Weißen Haus bei der „offenen“ Aussprache davor warnte, dass es nicht „im Interesse Indiens“ sei, seine russischen Energieimporte auszuweiten, wies der indische Außenminister S. Jankhaisharan solche Forderungen zurück. „Unsere Einkäufe in einem Monat sind wahrscheinlich geringer als die Europas an einem Nachmittag“, sagte er.

Indien hat seit Sowjetzeiten enge Beziehungen zu Moskau und ist im Rüstungsbereich von Russland abhängig. Gleichzeitig hofft Washington, Indien als Verbündeten im Konflikt mit dem Erzrivalen China gewinnen zu können.