EU erleichtert London Medikamentenausfuhr nach Nordirland

Die Europäische Union erleichtert Großbritannien die Ausfuhr von Arzneimitteln nach Nordirland: Nach dem Europaparlament billigten heute auch die Mitgliedsstaaten eine entsprechende Richtlinie.

Danach ist für in Großbritannien hergestellte Medikamente im Regelfall keine Exportgenehmigung der EU mehr nötig. Das gilt als Zugeständnis an London in den Verhandlungen über die Folgen des Brexits.

London forderte nach Brexit Ausnahmen

Großbritannien war im Jänner des vergangenen Jahres aus der EU ausgetreten. Nordirland bleibt dagegen de facto wegen seiner offenen Grenze zum EU-Mitglied Irland Teil des Binnenmarkts und der Zollunion. Deshalb soll es nach dem Willen Brüssels Zollkontrollen geben. London wehrte sich dagegen und forderte Ausnahmen für dringend benötigte Güter wie Arznei- und Lebensmittel.

Die neue Regel tritt für Nordirland rückwirkend zum Jahresbeginn in Kraft. Großbritannien kann darüber hinaus auch in die EU-Staaten Irland, Malta und Zypern Medikamente ohne Genehmigung liefern – das ist aber auf drei Jahre befristet. Die drei Mitgliedsländer sind stark von britischen Lieferungen abhängig.