Französischer Minizug soll bis zur Haustür fahren

Die französische Eisenbahn möchte Nebenstrecken mit einem neuen Minitriebwagen neues Leben einhauchen. Der Triebwagen soll direkt von Gleisen auf die Straße wechseln können und Reisende an der Haustür absetzen.

Das „Flexy“ getaufte Fahrzeug, das kaum größer als ein Auto ist, soll auf kürzeren Strecken eingesetzt werden, wo sich klassische Züge nicht lohnen, teilte die Staatsbahn SNCF mit.

„Flexy“ hat Räder, die aus Auto- und Eisenbahnreifen bestehen, und kann an Bahnübergängen auf die Straße abbiegen, um nahe gelegene Wohngebiete zu erschließen. Ein Pilotversuch soll 2024 starten. Es gehe darum, dem Klimawandel zu begegnen und den ländlichen Raum wieder besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erschließen, so SNCF.

Thema im Präsidentschaftswahlkampf

Zu diesem Zweck will die französische Bahn zwei weitere Leichttriebwagen erproben. „Draisy“ nennt sich ein mit aufladbaren Akkus betriebener Zug mit 30 Sitz- und 50 Stehplätzen, der auf Wunsch von Reisenden auch an Bedarfshaltestellen unterwegs stoppen kann. Der aus Bauteilen aus der Automobilindustrie konzipierte Zug soll wenig wiegen, entsprechend kostengünstig im Betrieb sein und ab 2025 erprobt werden.

Ein weiterer innovativer leichter Batteriezug (TLI) soll 100 Fahrgäste mitnehmen können, den Verschleiß der Schienen reduzieren und einen dichteren Fahrplan auch auf Linien mit geringer Nachfrage ermöglichen.

Bei der aktuellen Präsidentschaftswahl in Frankreich machen sich viele Politiker für das Reaktivieren von Nebenstrecken stark, die mit dem Ausbau des schnellen TGV-Netzes teils geschlossen wurden.