Bangladesch: Vier Islamisten zum Tode verurteilt

Vier Islamisten sind in Bangladesch wegen eines Mordes an einem kritischen Autor zum Tode verurteilt worden. Die Anhänger der islamistischen Terrorgruppe Jamaat-ul-Mujahideen Bangladesh (JMB) sollen den bekannten lokalen Schriftsteller und Dichter Humayun Azad, der islamische Fanatiker kritisierte, vor 18 Jahren erstochen haben, sagte Staatsanwalt Abdullah Abu Reportern heute in der Hauptstadt Dhaka.

Die Tat hätten sie aus blindem religiösen Eifer begangen und damit das säkulare Image des mehrheitlich muslimischen Landes beschmutzt, erklärte er das Urteil. Die Täter sollen angegriffen haben, als ihr Opfer von einer Buchmesse nach Hause kam. Dann sei Humayun Azad nach mehr als zwei Monaten nach Krankenhausaufenthalten an seinen Verletzungen und aufgrund von Stress in München gestorben. Dorthin sei er für ein Rechercheprojekt gereist.

Die Angreifer sollen zudem für mehrere Terrorangriffe in Bangladesch verantwortlich sein. Zwei der vier Verurteilten seien noch auf der Flucht, hieß es. Ein fünfter Täter sei 2014 bei einem Fluchtversuch aus einem Polizeiauto von der Polizei erschossen worden. Der Verteidiger der Verurteilten kündigte an, dass sie in Berufung gehen werden.