Kreml lehnt Austausch von Medwedtschuk ab

Russland hat den von Kiew vorgeschlagenen Austausch des ukrainischen Putin-Vertrauten Viktor Medwedtschuk gegen ukrainische Gefangene abgelehnt. Der Geschäftsmann habe „nichts mit dem militärischen Spezialeinsatz zu tun“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute. „Er ist ein ausländischer Politiker.“ Der 67-Jährige habe „nie irgendwelche Beziehungen zu Russland hinter den Kulissen“ gehabt, fügte Peskow hinzu.

Die ukrainischen Behörden hatten gestern die Festnahme des prorussischen Geschäftsmannes und Abgeordneten Medwedtschuk gemeldet. Er gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bot Moskau daraufhin an, Medwedtschuk gegen Ukrainerinnen und Ukrainer in russischer Gefangenschaft auszutauschen.

Des Hochverrats angeklagt

Medwedtschuk wird unter anderem vorgeworfen, ukrainische Militärgeheimnisse an Moskau weitergegeben zu haben. Er war im vergangenen Jahr des Hochverrats angeklagt und unter Hausarrest gestellt worden. Kurz nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar war er untergetaucht.

Putin ist laut Medwedtschuk Patenonkel seiner jüngsten Tochter. Als Abgeordneter leitete Medwedtschuk die wichtigste prorussische Oppositionsgruppe in der Ukraine. Die Vorwürfe gegen ihn weist er als politisch motiviert zurück.