Drei Palästinenser im Westjordanland getötet

Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland gestern drei Palästinenser getötet, darunter zwei Jugendliche. Bei einem Einsatz in der Stadt Nablus hätten die Streitkräfte einem 34 Jahre alten Menschenrechtsanwalt in die Brust geschossen, so das Gesundheitsministerium in Ramallah. Die israelische Seite gab lediglich an, in der Stadt und weiteren Gegenden „Anti-Terror-Einsätze“ unternommen zu haben.

Der öffentlich-rechtliche israelische Rundfunk berichtete, das Militär habe in Nablus israelische Arbeiter zum Josefsgrab eskortiert, nachdem Palästinenser an der für Juden heiligen Stätte Schäden angerichtet hätten. Hunderte Palästinenser hätten die Soldaten daraufhin mit Steinen und Brandsätzen beworfen, teilte die Armee mit. Deshalb hätten die Streitkräfte das Feuer eröffnet.

Am Abend meldete das palästinensische Gesundheitsministerium dann den Tod eines Jugendlichen in der Nähe der Stadt Husan. Dieser habe die Truppen mit einer Brandbombe angegriffen, woraufhin die Soldaten mit scharfer Munition reagierten, teilte die israelische Armee mit. Nach palästinensischen Angaben war der Teenager 16 Jahre alt. Nach dem Tod des Jugendlichen kam es in dem Gebiet nach Angaben der Armee zu Ausschreitungen Hunderter Palästinenser.

Ein weiterer Jugendlicher wurde nach Ministeriumsangaben in Silwad durch einen Schuss in die Brust von der israelischen Armee getötet. Sechs weitere Palästinenser seien verletzt worden. Nach Angaben von Einwohnern Silwads war der Tote 18 Jahre alt.