Italienische Anti-Mafia-Fotografin Battaglia ist tot

Die italienische Fotoreporterin und Fotografin Letizia Battaglia ist am Dienstag in Palermo im Alter von 85 Jahren gestorben. Die gebürtige Sizilianerin, die jahrelang für die Tageszeitung „L’Ora“ über die Mafia berichtete, wurde in ihrer langen Karriere mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet und hat mit den weltweit führenden Nachrichtenagenturen zusammengearbeitet. Zwischen Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre war sie auch in der Politik tätig.

Letizia Battaglia
APA/AFP/Eric Cabanis

Battaglia dokumentierte als Chronistin der Mafia deren blutigste Taten, etwa die Ermordung des Bruders des heutigen Staatspräsidenten Sergio Mattarella im Jahr 1980. Battaglias Schwarz-Weiß-Fotos sind Dokumente der Mafia-Verbrechen, sie wurden oft unmittelbar nach einem Mord aufgenommen. Die Bilder aus Palermo spiegelten den Teufelskreis von Armut und Verbrechen wider, ebenso wie das Eindringen der Mafia in die Zivilgesellschaft. Dabei lieferte sie internationalen Medien repräsentative Bilder der Mafia-Gewalttaten, die inzwischen weltbekannt geworden sind.

Die Sizilianerin engagierte sich auch als Menschenrechts- und Umweltaktivistin, Verlegerin und Stadträtin in ihrer Heimatstadt Palermo.