IWF schafft Sonderfonds für ärmere Länder

Mit einem Sonderfonds im Umfang von 45 Mrd. Dollar (etwa 41,2 Mrd. Euro) will der Internationale Währungsfonds (IWF) künftig ärmere Länder und auch Schwellenländer zusätzlich unterstützen.

Das Exekutivdirektorium gab heute (Ortszeit) grünes Licht für den Fördertopf mit dem Namen Resilience and Sustainability Trust (RST). Gedacht ist die Unterstützung für Herausforderungen wie den Klimawandel und Pandemien.

Versuch der Umverteilung

In Kraft treten soll der Sonderfonds Anfang Mai, wie es weiter hieß. Die Welt sehe sich mit „fortlaufenden globalen Schocks“ konfrontiert, und der IWF dürfe die langfristige Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit nicht aus den Augen verlieren, erklärte die IWF-Direktorin Kristalina Georgiewa.

Grundidee des Fonds ist es, Gelder reicher Länder umzuverteilen, es sollen außerdem längere Rückzahlungs- und Schonfristen gelten. Schätzungen des IWF zufolge sind drei Viertel der 190 Mitgliedsländer antragsberechtigt. Eine enge Zusammenarbeit wird dabei mit der Weltbank und weiteren internationalen Finanzinstitutionen angestrebt.

Weltbank-Präsident fordert Schuldenerlass

Weltbank-Präsident David Malpass warnte angesichts der steigenden Preise vor einer dramatischen Verschlechterung der Lebensbedingungen in Entwicklungsländern.

„Die hohe Inflation ist für viele ärmere Staaten eine wirtschaftliche und soziale Katastrophe“, sagte er der „WirtschaftsWoche“. Je ärmer ein Land sei, desto schlechter könne es sich vor steigenden Preisen schützen. Malpass forderte deshalb einen weitreichenden Schuldenerlass für die ärmsten Länder.