Anklage gegen syrischen Milizenkämpfer in Deutschland

Wegen des absichtlichen Beschusses von Zivilisten im syrischen Bürgerkrieg hat die Bundesanwaltschaft in Deutschland einen früheren Kämpfer einer Miliz wegen mehrfachen Mordes und Kriegsverbrechen angeklagt.

Wie die Behörde heute mitteilte, soll der staatenlose Beschuldigte namens Moafak D. vor sieben Jahren in Damaskus eine Panzerfaust in eine Menschenmenge gefeuert haben, die sich zum Empfang von Hilfsgütern versammelt hatte. Es gab dabei mindestens sieben Tote.

Die Anklage erfolgte am Berliner Kammergericht, das jetzt über die Eröffnung eines Hauptverfahrens entscheiden muss. Der Beschuldigte gehörte den Angaben zufolge zu der Miliz „Free Palestine Movement“, die im syrischen Bürgerkrieg im Auftrag des syrischen Machthabers Baschar al-Assad die Kontrolle über das Stadtviertel al-Jarmuk in der Hauptstadt Damaskus ausübte.

Laut Bundesanwaltschaft ging das Viertel aus einem palästinensischen Flüchtlingslager hervor und wurde von der syrischen Regierung zwischen 2013 und 2015 völlig „abgeriegelt“.