Diakonie und Rotes Kreuz warnen vor Pflegenotstand

Zwei große Hilfsorganisationen haben ein weiteres Mal vor einem Pflegenotstand gewarnt – und sehen diesen zum Teil schon eingetroffen. „Es ist fünf nach zwölf in der Personalfrage“, sagte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser heute bei einer Pressekonferenz unter dem Motto „Karwoche ist Care-Woche“ am Gründonnerstag. Auch das Rote Kreuz sieht die derzeitige Situation drastisch.

Konkret fordert die Diakonie eine Anpassung der Personalschlüssel in Pflegeberufen und faire Entlohnung, auch für Menschen in der Ausbildung. Es gebe genügend Menschen, die sich für den Pflegeberuf interessieren, einige würden aber die Ausbildung abbrechen, weil sie es sich nicht leisten könnten, so Moser. „Wir brauchen eine ordentliche Pflegereform und wir brauchen sie jetzt.“

Nichts sei von den ursprünglichen Plänen bis jetzt umgesetzt worden, und das schon beim „übernächsten Sozialminister“, kritisiert die Diakonie-Direktorin. Bis 2030 brauche Österreich 80.000 bis 100.000 zusätzliche Pflegekräfte, daher sei eine Personaloffensive notwendig.