Litauens Präsident erschüttert von Borodjanka-Besuch

Nach seiner Rückkehr aus der Ukraine hat sich der litauische Staatpräsident Gitanas Nauseda tief erschüttert über die Lage in dem nordwestlich von Kiew gelegenen Borodjanka geäußert. Die Eindrücke aus dem von Luftangriffen und Raketen zerstörten Ort „seien sehr stark, leider sehr negativ und menschlich schockierend“, sagte er heute auf einer Pressekonferenz in Vilnius. „Die Bilder sind apokalyptisch.“

Nauseda war am Dienstagabend zusammen mit seinen Amtskollegen aus Polen, Estland und Lettland per Zug in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Mit ihrem Besuch wollten die Staatschefs der vier EU- und NATO-Staaten ein Zeichen der Unterstützung für die Ukraine in deren Abwehrkampf gegen den russischen Angriff geben. Vor ihrem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch besuchten sie mehrere stark zerstörte Vororte von Kiew – darunter Borodjanka.

Ein Ziel der Reise sei es gewesen, die „Gräueltaten, die das Putin-Regime in Borodjanka begangen hat, mit eigenen Augen zu sehen“, sagte Nauseda. Er rief die Staats- und Regierungschefs anderer westlicher Länder dazu auf, in die Ukraine zu reisen und sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Das würde „höchstwahrscheinlich“ zu einem entschlosseneren Handeln der EU und anderer Länder beitragen.