US-Delegation besucht Taiwan, China startet Militärmanöver

Parallel zum Besuch einer hochrangigen US-Delegation in Taiwan hat China ein Militärmanöver in der Region gestartet. Die Pekinger Führung betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, und amerikanische Unterstützung für die demokratisch regierte Insel ist immer wieder Auslöser für Spannungen zwischen China und den USA.

Das chinesische Militär erklärte heute, Fregatten und Kampfjets seien in das Ostchinesische Meer und das Gebiet rund um Taiwan geschickt worden. „Diese Operation ist eine Antwort darauf, dass die USA zuletzt in der Taiwan-Frage häufig falsche Signale gesendet haben“, teilte die zuständige Kommandantur der Volksarmee mit. „Die Tricks der USA sind völlig sinnlos und gefährlich. Wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich selbst.“

Peking: US-Besuch „absichtlich provokativ“

Die Mitteilung erfolgte gleichzeitig mit einer Pressekonferenz der sechsköpfigen US-Delegation in Taipeh. Die Abgeordneten sowohl der demokratischen als auch der republikanischen Partei stellten sich hinter Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen und betonten die weltweite Bedeutung von Taiwans Chipindustrie. Das Pekinger Verteidigungsministerium kritisierte den Besuch der Amerikaner als „absichtlich provokativ“.

China hat in der Vergangenheit mehrfach mit Manövern nahe der Insel seinen Anspruch auf Taiwan unterstrichen. Die USA haben ihrerseits unter Präsident Joe Biden Taiwan verstärkt Unterstützung zugesichert. Nach der russischen Invasion der Ukraine waren im Westen Sorgen entstanden, China könne mit Taiwan ähnlich verfahren. Der Regierung von Taiwan zufolge gibt es aber keine Hinweise auf eine bevorstehende Invasion Chinas.