Als in dieser Woche in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang ein neues Luxuswohnviertel eröffnet wurde, sagte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un, dass dieses seinen elitären Anhängern und Anhängerinnen vorbehalten sei – den „wahren Patrioten“. Unter ihnen befand sich auch die führende Nachrichtensprecherin des staatlichen Fernsehens, Ri Chun Hee.
Bei einer Zeremonie am Donnerstag überreichte Kim der legendären Moderatorin nicht nur eine der zweistöckigen Wohnungen. Er führte sie auch händchenhaltend durch ihr neues Zuhause.

Die 78-Jährige ist auch außerhalb des hermetisch abgeriegelten Landes für ihre bombastischen und emotionalen Nachrichtenmeldungen bekannt und seit mehr als 50 Jahren eine feste Größe im nordkoreanischen Fernsehen.
„Ihre Stimme lässt den Feind erschaudern“
Seit 1971 ist sie das Sprachrohr der Diktatoren des Landes und hat ihre Landsleute durch wichtige Entwicklungen wie Atom- und Raketentests sowie den Tod der früheren Führer des Landes begleitet. „Ihre stahlharte Stimme lässt den Feind erschaudern“, hieß es 2008 in einer Ausgabe der nordkoreanischen Zeitschrift „Chosun“.
Ri verschwand in den 2010er Jahren zeitweilig aus dem Fernsehen, es hieß, sie habe sich zur Ruhe gesetzt. Seitdem ist sie jedoch gelegentlich wieder aufgetaucht, um die wichtigsten Nachrichten zu verkünden, darunter die Neujahrsansprache von Kim im Jahr 2021.
Das Video der staatlichen Medien zeigte eine geräumige Wohnung am Flussufer mit glänzenden Holzböden und einer Veranda mit Blick auf das Stadtzentrum von Pjöngjang. Kim sagte nach Angaben der staatlichen Medien: „Bei nationalen Schätzen wie Ri Chun Hee, die ein tugendhaftes Leben an dem revolutionären Mikrofon geführt hat, gibt es nichts zu sparen.“