Neue Konfrontationen auf Tempelberg in Jerusalem

Auf dem Tempelberg in Jerusalem ist es heute erneut zu Konfrontationen gekommen. Vor geplanten Besuchen von Juden auf der heiligen Stätte hätten Hunderte junge Muslime mit Steinen und Eisenstangen Hindernisse errichtet, um den Zugang zu blockieren, teilte die israelische Polizei mit.

Laut Medienberichten kam es daraufhin zu Auseinandersetzungen zwischen Polizeikräften und Palästinensern auf der Anlage, mehrere Muslime seien dabei verletzt worden.

Polizeieinsatz in Jerusalem
APA/AFP/Ahmad Gharabli

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Die Juden begehen gegenwärtig das Pessachfest. Einer der Bräuche ist dabei eine Wallfahrt nach Jerusalem. Der Tempelberg ist nur wenige Gehminuten von der Grabeskirche entfernt, wo Christen heute die Ostermesse feierten.

Zusammenstöße schon vor Tagen

Palästinenser bewarfen heute Früh Busse auf dem Weg zur Jerusalemer Altstadt mit Steinen, nach Polizeiangaben wurden mehrere Insassen verletzt. Zwei Tatverdächtige seien festgenommen worden, hieß es.

Bereits am Freitag hatte es auf dem Tempelberg bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften zahlreiche Verletzte gegeben. Die Auseinandersetzungen verschärften die Spannungen nach einer Terrorwelle in den vergangenen Wochen weiter.

Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten.