Athen protestiert gegen türkische Kampfjets über Ägäis

Griechenland hat gegen Flüge türkischer Kampfjets über Ägäis-Inseln protestiert. Außenminister Nikos Dendias sagte der Athener Zeitung „Kathimerini“ (Sonntag-Ausgabe), die zahlreichen Überflüge der Militärflugzeuge seien eine eklatante Verletzung des internationalen Rechts und stünden nicht im Einklang mit den jüngsten Bemühungen um Entspannung zwischen Athen und Ankara.

Türkische Kampfjets sollen von Montag bis zum Karsamstag den griechischen Luftraum mehr als 200-mal verletzt und mindestens 30-mal griechische Inseln in der Ägäis überflogen haben. Einige Flugzeuge seien in nicht einmal 500 Meter Höhe über griechische Inseln geflogen.

Versprechen bisher ohne Folgen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Griechenlands Premier Kyriakos Mitsotakis hatten sich im März in Istanbul nach langer Eiszeit zwischen den beiden NATO-Staaten getroffen und angekündigt, sie wollten die Spannungen in der Region verringern, um die Südostflanke des Verteidigungsbündnisses angesichts des Ukraine-Krieges nicht zusätzlich zu belasten.

Die Türkei spricht Griechenland die Souveränität über etliche Inseln in der östlichen Ägäis ab, weil diese nicht entmilitarisiert sind. Entsprechende Mitteilungen hat die Türkei in den vergangenen Monaten bereits an die UNO versandt. Die Türkei argumentiert, eine Militarisierung der Inseln stehe nicht im Einklang mit den Verträgen von Lausanne (1923) und Paris (1947).