Dänemark will Gasförderung in Nordsee ausweiten

Dänemark will angesichts der russischen Invasion in der Ukraine seine Gasförderung in der Nordsee vorübergehend ausweiten. „Wir sind überzeugt, dass es besser ist, Gas in der Nordsee zu fördern, als es von (dem russischen Präsidenten, Anm.) Wladimir Putin zu kaufen“, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen heute.

Die Regierung hält eine Steigerung um ein Viertel kurzfristig für möglich. Im nächsten Jahr könne man so unabhängig von russischen Importen sein.

Ziel bleibe es aber, ganz auf Gas zu verzichten. Dafür wolle man erneuerbare Energien schnell ausbauen. Die Erzeugung von Wind- und Solarstrom soll der Regierung zufolge bis 2030 vervierfacht werden.

Frankreich will EU-Importstopp für russisches Öl

Unterdessen pocht Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire auf einen europäischen Importstopp für russisches Erdöl. Außer für den bereits verhängten Einfuhrstopp für Kohle aus Russland habe die Regierung von Präsident Emmanuel Macron diesen immer auch für Erdöl gefordert, sagte Le Maire heute dem Sender Europe 1. Denn die erste Devisenquelle für Putin sei seit einigen Jahren nicht das Gas, sondern das Öl.

Ohne die zögerliche Haltung einiger Länder wäre das Ölembargo längst in Kraft, meinte Le Maire, ohne die entsprechenden Länder beim Namen zu nennen. „Wir müssen unsere europäischen Partner noch überzeugen.“

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hat die EU inzwischen einen Importstopp für russische Kohle beschlossen und weitere beispiellose Sanktionen verhängt. Immer wieder wird auch über einen sofortigen Ausstieg aus russischem Gas oder Öl diskutiert. Davor schrecken mehrere Länder, darunter auch Österreich und Deutschland, aber aus Furcht vor wirtschaftlichen Schäden bisher zurück.